Rüdlingen… eine Gemeinde die handelt! (oder sie laferednöd, sondern sie liefered!)

 Ja, Kinder haben Rechte (UNO-Kinderrechte). Einige davon möchte ich benennen:

• Recht auf Bildung
• Recht auf Spiel und Freizeit
• Recht auf freie Meinungsäusserung und Beteiligung
• Recht auf eine gewaltfreie Erziehung
• Recht auf elterliche Fürsorge

Die Schule bildet, aber nicht nur die Schule. Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendförderung übernehmen, - manchmal unbewusst, eine wichtige Rolle im Bereich der non-formalen Bildung. In Jugendverbänden wie Pfadi, Jungwacht Blauring und Jungschar lernen Kinder den sorgsamen Umgang mit der Natur, sie lernen einander zu helfen und sich sozial zu verhalten und sie Spielen und Gestalten ihre Freizeit zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen anstelle der alleinigen Nutzung von Medien. In der Offenen Jugendarbeit sind Themen wie Toleranz, Respekt, Partizipation und der Erwerb von Kompetenzen zentrale Anliegen. Im Kanton Schaffhausen kümmern sich zahlreiche Fachstellen um den Schutz von Kindern und Jugendlichen.

Dazu gehört auch das Leben in den Gemeinden. Hier geschieht rund ums Elternhaus ganz Wichtiges für die Jugendlichen.

In diesem Sinn auch ein Dankeschön an alle Verantwortlichen der Gemeinde Rüdlingen, die sich viel Zeit nehmen, die Kindern und Jugendlichen ihre Rechte einzuräumen. Mit der Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpolitik möchten wir diese Kinderrechte wieder mehr ins Zentrum rücken und ihnen Beachtung schenken.

- Rüdlingen – die zweite Gemeinde im Kanton Schaffhausen, die das Label Kinderfreundliche Gemeinde bekommt (nach Thayngen).
- Ein sehr engagiertes Projektteam hat sich für die Kinder und Jugendlichen aus Rüdlingen im vergangenen Jahr eingesetzt. Das Team hat die Analyse der Kinderfreundlichkeit von Rüdlingen übernommen: Fragebogen ausgefüllt, eine Infoveranstaltung und einen Erwachsenen- und einen Kinder-Workshops durchgeführt (November 2011) und einen Aktionsplan erstellt (bereits auch im November 2011).  
- Dann nicht gewartet bis zur Labelübergabe, sondern gleich mit der Umsetzung der Ziele begonnen: Gründung einer Jugendkommission, Aufbau eines Jugendraums, Durchführung von Kinoveranstaltungen etc.!
- Durch diesen Label-Prozess „Kinderfreundliche Gemeinde“ ist ein Stein ins Rollen gekommen. Kinder und Jugendliche werden wahr- und ihre Wünsche ernstgenommen. Zusammen mit den Kindern wurden ihre Wünsche umgesetzt.

Ich habe den Rüdlinger Aktionsplan studiert, 13 Seiten, total beeindruckend. Er gibt etwas Einblick in das grosse Engagement.

Keine Gemeinde hat bisher so Gas gegeben im Unicef-Prozess und es war so viel Freude und Engagement spürbar. Meine persönliche WERTSCHÄTZUNG als Jugendminister und Regierungspräsident >gibt hoffentlich neuen Auftrieb für eure bisherige tolle Arbeit.

Auch der Lehrplan 21 nennt wesentliche Elemente wie Jugendrechte und Partizipation! So kann man in den Grundlagen zum Lehrplan 21 in den fächerübergreifenden Themen unter der Leitidee Nachhaltiger Entwicklung folgendes lesen:

"Demokratie und Menschenrechte sind Grundwerte unserer Gesellschaft und bilden zusammen mit der Rechtsstaatlichkeit die Leitlinien für die Politik. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit unterschiedlichen Gesellschaftsformen, Traditionen und Weltsichten, diskutieren deren Entstehung und Wandel und lernen historische, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge verstehen. Sie setzen sich mit politischen Prozessen auseinander, lernen diese zu erkennen, verstehen Grundelemente der Demokratie und kennen grundlegende Funktionen öffentlicher Institutionen. Sie befassen sich mit den Menschenrechten, kennen deren Entwicklung und Bedeutung und sind in der Lage, Benachteiligung und Diskriminierungen zu erkennen. Die Schülerinnen und Schüler engagieren sich in der schulischen Gemeinschaft und gestalten diese mit. Sie lernen, sich eine eigene Meinung zu bilden, eigene Anliegen einzubringen und diese begründet zu vertreten. Sie befassen sich mit dem Verhältnis von Macht und Recht, diskutieren grundlegende Werte und Normen und setzen sich mit Konflikten, deren Hintergründe sowie möglichen Lösungen auseinander. "

Die Kinder- und Jugendförderung ist im Kanton Schaffhausen eine Verbundaufgabe zwischen dem Kanton und den Gemeinden. Während der Kanton eine Koordinations- und Beratungsfunktion inne hat, sind die Gemeinden für die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit, die Jugendkultur sowie die Partizipation der Kinder und Jugendlichen zuständig.

Wir hatten Ende 2012 bei uns in Schaffhausen die erste Jugendsession des Jugendparlamentes Schaffhausen JUPA. Ich war mit dabei als Jugendminister und Götti dieses Mut machenden Treffens von Jugendlichen, die engagiert die aktuellen Fragestellungen unserer Gesellschaft und Politik miteinander diskutiert haben und sogar Ideen für den heutigen Jugendwettbewerb gesammelt haben. Das steht und fällt mit Jugendlichen, die ziehen. Gleich verhält es sich auch mit den Jungparteien. Es braucht Köpfe.

Ihr kennt das berühmte Wort:

"Wenn viele kleine Leute viele kleine Dinge tun, dann können sie das Gesicht der Welt verändern."

Das gefällt mir sehr und soll auch mit Motto sein für den heutigen Freudentag in Rüdlingen zur Übergabe des UNICEF Labels an die Gemeinde. Es ist tatsächlich so!

Bei uns heisst es auch so schön: "Zu Hause soll beginnen, was leuchten soll im Vaterland."

Was können gute Ideen in der Welt verändern? Ich meine sehr vieles! Die Kraft guter Ideen der Jugend strahlt aus und soll das Handeln der Politik mitprägen.

Ihr seid die Zukunft! Um euer künftiges Leben, - ja um eure Welt, in der ihr lebt, arbeitet und Familien gründen werdet, geht es schon heute in der Politik. Darum danke ich allen Beteiligten ganz herzlich für den heutigen Tag und bin persönlich sehr glücklich, dass ich heute hier in der Toskana Schaffhausens mit eigenen Augen sehen darf, dass die Jugendaktivitäten desKantons in den Gemeinden leben.

- Ich wünsche euch Jugendlichen viele tolle Begegnungen und fröhliche Stunden in euerm neuen Jugendraum und sagt weiter den Politikern, was euch stört und was ihr braucht Super wie ihr euch einsetzt bei der Umsetzung eurer Ideen.  
- Danke euch Eltern, Gemeindevertreter und Jugendkommissionmitglieder: danke, dass ihr euch so engagiert habt für die Kinder und Jugendlichen.
- Heute darf man sich in Rüdlingen wirklich auf die Schultern klopfen und stolz sein auf die Aktivitäten der Gemeinde.
- Und: Ich werde im Anschluss noch euren Karpfen im Brunnen gegenüber der Stube besuchen und es ihm auch noch persönlich sagen!