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13.06.2022

Positives Feedback


Viel Wirkung bei wenig Aufwand

Positives Feedback 

Wir Menschen (und gerade auch unsere Schülerinnen und Schüler) sind auf ein positives, konstruktives Feedback angewiesen bei der Ausübung unserer Tätigkeiten. Unsere Welt ist oft eher negativ zentriert. Wenn etwas schlecht ist, dann hört man rasch etwas, wenn es gut läuft, dann eher weniger oder sogar überhaupt nichts. Eine verpasste Chance! Sich Zeit für sein Gegenüber nehmen, offen, ehrlich, wertschätzend, positiv…. Ein positives Feedback wirkt Wunder und ist mit wenig Aufwand verbunden.

Positives Feedback

1. Positives Feedback als Beziehungsbooster

Positives Feedback verbessert und stärkt die Beziehung zwischen FeedbackgeberIn und FeedbacknehmerIn. Für das Gefühl, gesehen zu werden, erbringen Menschen Höchstleistungen. Wenn diese Form von ehrlicher Anerkennung und Wertschätzung von der eigenen Führungskraft oder den KollegInnen kommt, fördert dies Loyalität, Engagement und Vertrauen.  

2. Positives Feedback verhindert, dass positives Verhalten mitgeändert wird

Wenn Personen nur negatives Feedback erhalten, kann es passieren, dass beim Versuch diese kritisierten Verhaltensweisen zu verändern, auch positive Verhaltensweisen mitgeändert werden. Wer sich zu sehr auf die eigenen Schwächen konzentriert und versucht, diese auszugleichen, erreicht oft nur, dass die eigenen Stärken langsam verkümmern. 

3. Positives Feedback fördert Entwicklung und Wachstum

Nicht jeder weiss, worin er gut ist. Feedback reduziert blinde Flecken – sowohl Schwächen als auch Stärken betreffend. Durch positives Feedback haben Personen die Möglichkeit, die eigenen Stärken zu entdecken, zu entwickeln und zu fördern. Stärken zu stärken macht oft erfolgreicher als der Versuch, Schwächen auszugleichen. 

4. Positives Feedback hat eine unglaubliche Wirkung bei sehr geringer Investition

Soziale Anerkennung und Zugehörigkeit waren früher überlebenswichtig. Auch heute noch stellt Anerkennung einen grossen – wenn nicht den grössten – Motivationsfaktor dar. Es geht dabei nicht darum, ständig für alles gelobt zu werden. Es geht darum, die Arbeit einer Person zur Kenntnis zu nehmen, ihr zu sagen, was sie hervorragend macht und ihr die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln. Positives Feedback kostet kein Geld, nur wenig Zeit und bei regelmäßiger Anwendung benötigt man kaum eine Vorbereitung. Eigentlich die perfekte Kombination, oder? 

5. Positives Feedback unterstützt dabei, kritisches Feedback besser anzunehmen

Negatives Feedback wird deutlich besser akzeptiert, wenn es auch ausreichend ehrliches (!), positives Feedback gibt. Wenn Personen ausschliesslich negatives Feedback erhalten, steigt die Wahrscheinlichkeit von starken negativen Emotionen, wie Angst oder Wut. Diese negativen Emotionen führen zu einem Tunnelblick. Das führt zu Angriff, Verteidigung oder Ignorieren des Feedbacks. 

Wenn Personen hören, worin sie gut sind, wofür sie geschätzt werden, sind sie auch offener für Verbesserungsvorschläge und sind auch in der Lage, kreative Lösungen zu finden.

Ausreichend positives Feedback bedeutet nicht, dass es in einem Gespräch nicht auch mal ausschliesslich kritische Rückmeldungen geben kann, sondern dass über die Arbeitsbeziehung hinweg auch die positiven Aspekte regelmässig angesprochen werden. 

6. Positives Feedback stärkt die Gesundheit

In Zeiten, in den psychische Krankheiten und die damit verbundenen Kosten immer weiter zunehmen, ist Feedback ein unerlässliches Tool für Unternehmen. Feedback stärkt soziale, personale sowie organisationale Ressourcen. Dadurch werden Fehlbelastungen reduziert und die Gesundheit gestärkt. Nyberg et al. fanden einen Zusammenhang zwischen Feedback und einem geringeren Risiko für koronare Herzerkrankungen bei MitarbeiterInnen. Wenn man bedenkt, dass diese laut WHO die häufigste Todesursache weltweit sind, lohnt es sich, hier Massnahmen zu setzen.