Aktuelles / Notizen

06.05.2010

Eröffnung 21. Jazzfestival Schaffhausen


Mit einem Interview mit Kulturdirektor Christian Amsler und Stadtpräsident Thomas Feurer und einem anschliessenden Konzertdoppelpack Feigenwinter 3 und Erika Stucky & Bubble Family wurde das Schaffhauser Jazzfestival 2010 eröffnet.

Mit netten Worten und einem gediegenen Konzert ist das 21. Schaffhauser Jazzfestival gestartet.

von Sandro Stoll, Schaffhauser Nachrichten

Regelmässige Besucher des Schaffhauser Jazzfestivals kennen das Ritual: Punkt 20.15 Uhr steigt Co-Organisator Urs Röllin am ersten Festivalabend auf die Bühne und dankt den Helferinnen und Sponsoren. Und dann loben Regierungs- und Stadtrat das Festival.

So war es auch gestern Abend, nur: Diesmal wurden Regierungsrat Christian Amsler und Stadtpräsident Thomas Feurer interviewt. Und das gab dem Ganzen doch eine etwas vergnüglichere Note. Ob sie denn überhaupt einen Bezug zum Jazz hätten, wollte Patrik Landolt, Journalist und Betreiber des Zürcher Plattenlabels Intact Records, von den beiden wissen. Bei Christian Amsler, dessen Vater schon vom Jazzvirus infisziert wurde, geriet er da gleich an den Richtigen. Genussvoll erzählte der Regierungsrat Landolt von seiner umfangreichen Plattensammlung, dem Klavier zu Hause, über dessen Tasten er am Feierabend «gern die Finger sausen lässt», von seinen Jazzsendungen bei Radio Munot und von denkwürdigen Konzerten mit internationalen Jazzgrössen. Staunend ob so viel Fachkenntnis, meinte Landolt, «etwas Besseres kann dem Festival gar nicht passieren».

Der Wunsch nach etwas Anarchie

Thomas Feurer, fuhr Journalist Landolt fort, habe er noch an jedem Festival gesehen, das er besucht habe – auch das keine Selbstverständlichkeit. Befragt nach seinen Hörgewohnheiten, gestand der Stadtpräsident aber freimütig, zu Hause nach der Arbeit nur wenig Musik zu hören – «um mich herum wird den ganzen Tag genug Lärm gemacht». Natürlich wollte Landolt von den Schaffhauser Kulturverantwortlichen wissen, wie es mit der Unterstützung des Festivals weitergehe. Beide sicherten weiterhin einen starken Support zu, ohne sich allerdings auf konkrete Zahlen festzulegen. Das Festival sei der «Leuchturm» im Kulturleben und «tut Schaffhausen gut», meinte Amsler. Zum Schluss durften sich Regierungsrat und Stadtpräsident auch noch etwas vom Festival wünschen: Amsler wollte nach dem zehnminütigen Interview «steten Mut zur Neuerung und jetzt vor allem gute Musik». Und Thomas Feurer meinte abschliessend: «Es darf auch etwas subversiv und anarchistisch sein.»