Aktuelles / Notizen

03.02.2011

Beat Toniolo bekommt den diesjährigen Ambassadorenpreis


Grusswort des Schaffhauser Kulturdirektors zur Verleihung am 22.2.2011 im Park Casino

Beat Toniolo bewegt die Kulturwelt und will ganz sicher nicht 08/15 und Durchschnitt sein. 

Liebe Ambassadoren, liebe Gäste, vor allem aber

lieber Kulturvermittler Beat Toniolo 

Beat Toniolo:

  • gestaltet und weist in die Zukunft
  • überspringt Grenzen
  • hilft aus gewohnten und lieb gewordenen und bequemen Denkmustern auszubrechen
  • und er hat Respekt vor jeglichem Kunstschaffen.

Ich freue mich sehr, heute hier mit Ihnen zu sein und einen sympathischen, schrägen Kulturmenschen und Kulturvermittler zu ehren, den man einfach gerne haben muss, weil er so erfrischend anders ist als der Durchschnitt und so viel bewegt. Er macht, er tut, er geht voran und hält sich meistens nicht an gängige Normen und kommt so aber fast immer an das von ihm angestrebte Ziel. 

Lieber Beat, ich freue mich als Kulturdirektor des Kantons Schaffhausen mit dir über deine Auszeichnung Ambassadorenpreis 2010. 

Mein Part heute und hier: Überbringen des regierungsrätlichen Grusswortes. Mache ich gerne. Beat Toniolo, ich überbringe dir die besten Grüsse der Schaffhauser Regierung. So, jetzt bin ich eigentlich fertig. 

Aber….aber da gibt es noch die Militärstory!

Heute habe ich als Oberst drei Nudeln auf den Patten und damals drei Spaghetti als Hauptmann und Kompaniekommandant. Und da hat man seine Kommandogruppe. Also die engsten Leute um einen herum. Die, die Nachrichten beschaffen und weiterleiten, Verbindungen sicherstellen und aber auch schauen, dass der Kadi genug zu essen hat und sich auch mal aufs Ohr legt. Beat Toniolo….Sie können es erahnen…war in dieser Kommandogruppe. Und ich hatte ihn gerne. 

Sie können es sich plastisch vorstellen, oder? Der war nicht 0815 und weit davon entfernt auch nur annähernd aus militärischer Sicht korrekt zu sein. Er war der frechste, militärisch lausigste, am schrägsten denkende und aber mit Abstand erfolgreichste Mann in meinem Team. Wir konnten irgendwo in einem unbekannten Wald in einem Jagdkampfbiwak sein und es ging sicher keine Viertelstunde und schon hatte er der Bauerntochter auf dem nahen Hof Kaffee, Brot und den vollständigen Inhalt der Speisekammer abgeschwatzt. Und er hatte für komplexe Problemstellungen immer eine kreative, unkonventionelle Lösung, die er sogleich auch umsetzte und Erfolg damit hatte. Als Titel eines Artikels über Beat Toniolo stand einmal geschrieben "Für Toniolo gibt es nie ein Nie". Treffend! Wir alle können da lernen von ihm. 

Medienpädagoge Marcus Knill hat auf seiner Rhetorikwebseite Beat Toniolos Auftritt in der Radio Munot Sendung "Unter vier Augen" genau analysiert. Da sagt er z.B.:

Darauf angesprochen, dass Toniolo mitunter als "Kulturkampfsau" bezeichnet worden ist, wiederholte er diesen negativ besetzten Begriff nicht. Er nutzte seine Schlagfertigkeitstechnik und färbte den Begriff umgehend positiv: Eine Sau hat eine gute Nase, eine schnelle Auffassungsgabe und kann klar denken. Damit war der fragwürdige Begriff vom Tisch.

Beat, ich finde den Begriff Kulturkampfsau als dein ehemaliger militärischer Vorgesetzter gar nicht so schlecht! 

In einem seiner unkonventionellen Mail an mich als Kulturdirektor hat er mit folgendem Gruss geendet: 

Mit Fröyde (mit ö und y), Zuversicht und Demut auf das Kommende!  

Ein schönes Wort zum Ende meiner Grussadresse, das doch so gut zu unser aller Leben passen möge! 

Beat Toniolo lanciert Menschen und bringt uns und die Kulturregion Schaffhausen weiter. Solche schrägen Köpfe brauchen wir. 

Und das ist …gut so!