Aktuelles / Notizen

20.03.2012

Schaffhauser Kantonalschützenfest 2014 Reiat-Stein am Rhein-Schaffhausen


«Ein Fest das Brücken baut» Interview mit OK Präsident Christian Amsler

SCHIESSEN. Das Schaffhauser Kantonalschützenfest 2014 (SKSF) wird im Reiat, im oberen Kantonsteil und in der Stadt Schaffhausen ausgetragen. Die erste Sitzung des Gesamt-OK unter der Leitung von Regierungsrat Christian Amsler hat kürzlich stattgefunden und die umfassenden Arbeiten wurden aufgenommen. 

Von Marcel Tresch, Schaffhauser Bock 

Das Schaffhauser Kantonalschützenfest 2009 Klettgau/Randental liegt rund zweieinhalb Jahre zurück. Das Kantonale 2014 steht in der gleichen Zeitspanne – genauer an drei Wochenenden im August 2014 – bevor. Was hat Sie bewogen, das Amt des OK-Präsidenten zu übernehmen? 

Christian Amsler: Ich habe immer sehr gerne mit anderen Menschen zusammen auf ein bestimmtes Ziel hingearbeitet. Ich war schon in diversen OK bei Grossveranstaltungen an vorderster Front mit dabei, so beim Kantonaltag an der Expo, bei den Feierlichkeiten SH500 oder beim Gastkanton-Auftritt Schaffhausens beim Zürcher Sechseläuten. Darum hat mich die Anfrage des Kantonalschützenverbandes SHKSV sehr gefreut und mich motiviert mit einer engagierten Crew diese grosse Herausforderung SKSF 2014 anzunehmen. Jetzt liegt ein gerütteltes Mass an Arbeit vor uns. Ein Kantonales ist immer etwas Spezielles, sei es in den Sparten Turnen, Schwingen, Gesang oder eben Schiessen.  

Also keine reine Verpflichtung von Amtes wegen, weil Sie Schaffhausens Sportminister sind. Welchen persönlichen Bezug und welche Bedeutung hat für Sie der Schiesssport? 

Christian Amsler: Nein, ich habe aus Freude und innerer Motivation zugesagt. Als Oberst der Schweizer Armee mit rund 1200 Diensttagen, davon den grössten Teil bei der Schaffhauser Infanterie, habe ich so manche Gewehrpatrone GP 11 oder GP 90 und auch Pistolenmunition platzen hören. Ich habe mit meinen Truppen zudem viele Stunden beim Schiesstraining verbracht. Schiessen als Volkssport hat eine grosse Tradition in unserem Land und steht für unsere Sicherheitspolitik und für den Wehrwillen des Schweizer Volkes. 

Laut Statistiken ist der Bestand der aktiven Schützen weiterhin rückläufig. Was können Sie dazu betragen, dass das sportliche Schiessen wieder vermehrt Jugendliche in die Stände lockt? 

Christian Amsler: Ja, das macht uns allen Sorge. Da ist der Schiesssport aber nicht alleine davon betroffen. Sehr viele Vereine in allen Bereichen von Kultur und Sport klagen über Nachwuchssorgen. Schiessen bietet tolle Kameradschaft, braucht viel Disziplin, Konzentration und starken Willen und leistet einen wichtigen staatspolitischen Beitrag im Sinne unseres Milizgedankens. Gegensteuer kann man nur geben mit lässigen Erlebnissen, tollen Festivitäten und mit unermüdlicher Motivation. Da kann jeder von uns einen Beitrag leisten, in dem er sich für die Gesellschaft engagiert in Vereinen, Organisationen oder in der Politik. 

Zurück zum Kantonalen. Das Schützenfest 2009 im Klettgau und im Randental war mit gegen 6000 Schützen aus allen Landesteilen sehr erfolgreich. Welche Ambitionen hegt das Organisationskomitee für die Ausgabe 2014? 

Christian Amsler: Es ist ja klar, dass wir ein ebenso gutes Fest bieten wollen wie unsere Klettgauer Kolleginnen und Kollegen. Damals stand dem OK übrigens meine Regierungskollegin Rosmarie Widmer Gysel als Klettgauerin vor. Und nun ich als Reiatmer. Uns kommt entgegen, dass ein Kanton für das Jahr 2014 schon früh Forfait geben musste, sodass es also ein Kantonalschützenfest weniger geben wird. Das ist gut für uns, weil dann potentiell mehr Schützinnen und Schützen aus allen Landesteilen nach Schaffhausen reisen werden. Unser Fest liegt auch terminlich attraktiv, im August nämlich und damit in einer Zeit, wo diverse Schützenvereine ihre Vereinsreisen an ein Schützenfest planen. 

Der August 2014 liegt noch in weiter Ferne. Weshalb braucht die Organisation eines Kantonalschützenfestes eine derart lange Vorlaufzeit? 

Christian Amsler: Das ist ein Mammutanlass in Sachen Organisation und Logistik. Wir wollen den mehreren tausend Schützen aus der ganzen Schweiz ja einen erlebnisreichen und unvergesslichen Aufenthalt im kleinen Paradies Schaffhausen bieten. Einen solchen Anlass muss man von langer Hand planen und zur Durchführung bringen. 

Welche Persönlichkeiten sitzen mit welchen Aufgaben im Organisationskomitee? 

Christian Amsler: Wir wollten unsere Organisation möglichst schlank behalten. Im Kern OK arbeiten neben mir Ralf Meier als Vizepräsident, Kantonalpräsident Martin Meier, Erwin Gfeller und Kurt Bührer. Die Ressorts werden geleitet von Oskar Bührer (Schiessen), Walter Baumann (Logistik), Ruedi Eberle (Medien, Marketing, Sponsoring) und Richard Scherle / Jörg Staub (Finanzen). Darunter gibt es diverse weitere Verantwortliche in den verschiedenen Chargen. Ich freue mich speziell auch, dass es gelungen ist, bspw. mit der aus Dörflingen stammenden Radio Munot Journalistin Sarah Keller eine jüngere Person als Medienchefin zu gewinnen. Ich wollte sie unbedingt, und sie hat mir gleich zugesagt! 

Wie hoch ist der Personalaufwand für einen derartigen Grossanlass? 

Christian Amsler: Der ist enorm. Die genauen Personenanzahl und die Frau- und Mannstunden kann ich heute noch nicht sagen. Wir haben natürlich Erfahrungswerte von den letzten Anlässen. Man kann sich aber sicher unschwer vorstellen, dass es im Festzentrum mit Gastronomie und Rechenzentrum und draussen in den verschiedenen Schiessständen in den Bezirken Reiat, Stein am Rhein und Schaffhausen recht viele Helferinnen und Helfer braucht, um einen professionellen, reibungslosen Schiessbetrieb gewährleisten zu können. 

Der Trägerverein für das Kantonale 2014 ist bereits gegründet worden. Wer ist Mitglied in diesem Zusammenschluss und was bezweckt dieser? 

Christian Amsler: Der Trägerverein ist das oberste Organ des SKSF2014. Seine Mitglieder sind die Schiessplatz-Vereine des SKSF2014. Er hat folgende wichtige Aufgaben und Kompetenzen: Wahl der Mitglieder des Organisationskomitees, Genehmigung des Organisationsreglements, Genehmigung des Finanzreglements, Genehmigung des Schlussberichts und der Schlussrechnung.

Am Kantonalen 2009 waren neben den Pistolen- und Gewehrschützen auch die Aktiven mit Tells Sportgerät dabei. Sind die Armbrustschützen auch im 2014 direkt involviert? 

Christian Amsler: Das ist noch offen und wird nun durch die Ressortleitung Schiessen genauer abgeklärt. Ich hätte Freude, wenn es auch zu Armbrustwettkämpfen kommen könnte. Es sieht nach dem Stand heute eher schwierig aus. Man muss sich aber auch auf die Kerndisziplinen eines Kantonalschützentages (Gewehr 300m und Pistolen 50/25m) fokussieren können und nicht noch in diverse Nebenschauplätze abgleiten. Auch so gibt es für unsere Milizorganisation noch genug zu tun! 

Das Schaffhauser Kantonalschützenfest 2014 steht unter dem Motto «Ein Fest das Brücken baut». Warum braucht es einen solchen Slogan und was wird mit dieser Aussage bezweckt? 

Christian Amsler: Für unsere Grenzregion am Rhein ist die Brücke ein wunderbares Symbol. Eine Brücke von Menschen zu Menschen. Wir haben uns für dieses Festmotto entschieden, weil es auch ein Fest für die Bevölkerung der Region werden soll. Wir wollen den Schaffhauserinnen und Schaffhauser zeigen, was Schiesssport ist und sie am Fest teilhaben lassen. Der Anlass wird nur dann zum Erfolg, wenn alle Funktionäre, Helfer und Helferinnen auf jeder Stufe ihre Aufgaben als seriöse Pflicht betrachten und diese mit vollem Einsatz kameradschaftlich und loyal anpacken und gemeinsam zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Und daran arbeiten wir mit Herz!