Aktuelles / Notizen

22.05.2013

Eröffnungsansprache RR Christian Amsler


24. Schaffhauser Jazzfestival 2013


Ansprache RR Christian Amsler am 22. Mai 2013, 20:00 Uhr 

„Jazz ist weder ein spezielles Repertoire noch eine akademische Übung, sondern eine Lebensform."

meinte einmal der amerikanische Jazztrompeter Lester Bowie und die amerikanische Jazzsängerin Melody Gardot sagte letztes Jahr in einem Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL

„Wer Musik kategorisiert, limitiert sie. Jazz lässt sich nicht limitieren."

Liebe Jazzfreundinnen und Jazzfreunde, liebes Organisationsteam 

Mit dem Schaffhauser Jazzfestival strahlen wir weit über die Region hinaus, wir werden im ganzen Land gehört. Das freut mich sehr, dass es gerade die Jazzmusik ist, mit der wir weit über die Grenzen hinaus punkten resp. ertönen können. 

Die Stadt Schaffhausen und der Kanton Schaffhausen definieren das Schaffhauser Jazzfestival als einen der Kulturförderungs-Schwerpunkte. Das reichhaltige Kulturleben ist das Abbild der Vitalität der Schaffhauser Region und der in ihr lebenden aktiven Gesellschaft. Arm ist die Gesellschaft, die kulturell stillsteht oder gar verkümmert. Das ist hier bei uns eindeutig nicht der Fall. Wir leben und wir kämpfen auch in finanziell sehr belasteten Zeiten für unsere Kulturjuwelen wie das Schaffhauser Jazzfestival. 

Ich heisse Sie im Namen von Kanton und Stadt und speziell auch im Namen von meinem städtischen Kollegen, Stadtrat und Kulturreferent Urs Hunziker herzlich willkommen hier in der Schaffhauser Kammgarn. Das Jazzfestival lebt! Und wie. Das Programm ist spannend, vielfältig, innovativ und geht auch neue Wege. 

Der bekannte Jazzbandleader und Komponist George Gruntz hat einmal gesagt „Jazz ist die offenste, diktatfreieste Art zu musizieren, und seine Spielarten dürfen nie zu Horten der Sicherheit verkommen." 

Letztes Jahr habe ich mich als Kulturminister des Kantons gefreut, - sozusagen von Jazzpianist zu Jazzpianist, dass Kulturminister Bundesrat Alain Berset als wahrer Jazzfreund das Schaffhauser Jazzfestival mit seinem Besuch beehrt hat.

So hat Alain Berset unter anderem folgende lobende Worte für unser Festival gefunden: "Sie machen uns mit dem Jazzfestival Schaffhausen vor, wie Neues entsteht. Mit einer guten Idee, kompetenter Führung und Beharrlichkeit entwickelten Sie aus einem ersten Konzertanlass eine Kulturinstitution. Die Werkschau des Schweizer Jazz hier in Schaffhausen ist nicht mehr wegzudenken." Originalzitat aus dem Munde des Bundesrates.

Das sind natürlich motivierende Worte und magistrales Wasser auf unsere Schaffhauser Jazzmühle. 

Die sehr vielfältige und spartendiversifizierte Schaffhauser Kultur erweist sich immer wieder als sensibler Seismograph und kreativer Begleiter von gesellschaftlichen Veränderungen in unserer Region. Gleichzeitig wohnt in ihr eine gewaltige Kraft zur Integration jeglicher Richtung, da sie sich primär als etwas Verbindendes, nie Endendes und konsequent Weitführendes versteht. Sie pflegt und kultiviert bekannten Boden, experimentiert aber gleichzeitig und wagt sich dabei auf neues, unbekanntes Land vor. Terra incognita! Dabei nimmt sie sich die ihr zustehende Freiheit, sie kann Erfolg haben und ankommen, aber auch fallen und auf Ablehnung stossen. 

Schaffhausen ist grenzerprobt und setzt der Kultur zum Glück sehr wenige bis gar keine Grenzen. Grenzen haben nichts zu suchen in der Kultur, denn sie behindern, lähmen und sind unnötiger Bremser bei der hochzuhaltenden künstlerischen Freiheit! 

Jazz kommt tief aus der Seele und macht Freude. Jazz ist Einzel-, aber eben auch Teamarbeit!

Take five Musiker Dave Brubeck brachte es auf den Punkt, indem er meinte:

„Jazz ist wahrscheinlich die einzige heute existierende Kunstform, in der es die Freiheit des Individuums ohne den Verlust des Zusammengehörigkeitsgefühls gibt." 

Ich bin als Schaffhauser Kulturminister und bekennender Jazzfan beeindruckt vom arrivierten Programm 2013 und hoffe auf ganz viele musikalische Entdeckungen und unvergessliche Hörerlebnisse. Sternstunden der Sinne. 

Nun freuen wir uns alle auf den Festivalstart, auf das spannende und farbige Programm, auf die Musik und die blauen Töne, die Blue Notes, die erklingen und im Zentrum stehen sollen und uns herausfordern, genau hinzuhören. Genau hinzuhören! Wie im richtigen Leben eben...und Jazz ist richtiges Leben!