Aktuelles / Notizen

24.08.2014

Festansprache Regierungspräsident


950 Jahre Hallau

Ansprache des Schaffhauser Regierungspräsidenten zum Festakt 950 Jahre Hallau

Liebi Hallauerinne und Hallauer 

Vor zwei Wuuche bin ich scho do gsii und has Kantonalschwingfescht Hallau törfe gnüsse. Und schon wieder gits ä Fäscht in Hallau! Me söll d' Fescht bekanntlich fiire, we sie falled. 2014 isch ä guets Jahr defür! 

Es grossi Fäscht vom wunderbare Flecke Hallau, und do demit aber vor allem au vo dä Mensche vo däm Dorf, do am Fuess vom grosse Räbberg und vo dä Berg-Chiile St. Moritz mit Blick übers ganz Chläggi. 

D'Mänsche vo Hallau und au di sehr aktive Dorfverein leged grosse Wert uf Zsämmenhalt und Begegnige vo de Mensche i däm bekannte Wiidorf am Fuess vom Hallauerberg. D' Gemeinschaft vo dä Mensche macht schlussendlich es Herz vomene Ort us. Und da Herz pulsiert in Hallau mit sim aktive Vereinslebe und als Biischpiil sim grossartige Hallauer Herbschtsunntig a zwei Wuuchenend jedes Jahr. 

Eimol Hallauer - immer Hallauer! Es Dorf isch stolz uf sini Herkunft und Gschicht und hät sin dörfliche Charme stets bewahrt, obwohl es sich i dä letsche Joohrzehnte vermehrt au zum Wohn-, Dienschtleischtigs- und Induschtriestandort gwandlet hät. 

Es 950 jöhrige Geburtstagschind zeigt sich i erfreulicher Lebendigkeit und voller Dynamik. Gwüüsi Altiigsässni und Ur-Hallauer beklaged zwor villicht zu Recht de Verluscht von manch romantischem Egge und lauschige Plätzli. Au in Hallau würt halt au baut, entschtooht Moderns näbed Altem - und da isch au rächt so! 

Viili moderni Errungeschafte wieged es Läbe aber au uf, verbessered uf ihri Art d'Lebensqualität vom Dorf: Altersheim, Schuelhäuser, Iichaufsmöglichkeite, attraktivi Verkehrsverbindige, Arbeitsplätz direkt vor dä Huustüre, Sport- und Freiziitaalage und au wunderbari Noherholigsgebiet i dä Natur vom Chläggi. 

Sie fiired Ihren 950. Geburtstag und beziehnd sich do debii uf d'Erschterwähnig vo 1064. Allerdings isch die Siedlig wesentlich älter, resp. finded sich wesentlich älteri Siedligsschpure ab de Bronzeziit, über d' Römer und au d' Alemannen. Es wär allerdings au verwunderlich, wenn ä für d' Landwirtschaft und de Wiibau so günschtig glägeni Landschaft nid scho frühner Siedler aazoge hetti. 

D' Hallauer sind traditions- und gschichtsbewusst. 1826 erfolgt d' Gründig vo dä Musikgsellschaft Hallau, wo do demit eini vo dä älteschte i de Schwiiz isch. 1983 isch es einzigi Wiibau-Museum im Kanton Schaffhausen in Hallau eröffnet worde, wa Hallau sozäge zur Hauptschtadt vom Blauburgunderland macht, und 2001 hät d' Gemeindversammlig entschiede, a de 16 Tischgsellschaften feschtzhalten. Neu werded au Fraue ufgnooh, während d' Stimmbuessene wiiterhin zum Vertrinke verwendet werded. 

Siit churzem sind zudem d' Hallauer Herbstsünntig, wos sit 1935 giit, i de Lischte vo dä Lebendige Traditionen vo dä Schwiiz ufgnooh. 

Zu erinnere isch aber au a di lang Tradition vo de Hallauer Gschichtschriibig und -forschig, betriebe vor allem durch Mitglieder vo dä Familie Wanner und Pfund und seit einige Joohre durch de Jungforscher Adrian Bringolf, wo bereits uf ä schtolzi Publikationslischte zu Aspekt vo de Gschicht vo Hallau und Umgebig zruggblicke cha. 

Doch Tradition schlüsst bekanntlich de Fortschritt nid us. 1869 isch d' Klettgauer Ziitig gründet und e Telegrafeschtation iingrichted worde, wo dän 1894 vonenere Telefonschtation ergänzt worde isch. Am 4. Januar 1896 erschtrahlt Hallau als erschti Gmeind im Kanton Schaffhausen in elektrischem Licht. 

Es Ortsbild vo Hallau zeigt weniger dörfliche als vielmehr (klein)schtädtische Charakter. D' Hüüser sind stattlich und züged vo Wohlstand, wo mit em Wiibau zämehanged. Ganz grundsätzlich cha feschtgstellt werde, dass i Regione mit Wiibau hüüfig au de materiell Wohlstand grösser isch, wa sich äbe au am Erschiinigsbild vo dä Hüüser zeiged. Da isch Uusdruck vom Selbschtbewusstsii vo dä Bewohnerinne und Bewohner. 

Und do drin mag eine vo de wesentliche Grüünd liige, worum d' Hallauer eigeschtändig und selbstbewusst ihri Unabhängigkeit bewahrt händ und sich immer wieder mol mit "de Gnädige Herre" in Schaffhuuse aagleit händ, wenn sie sich in ihrne althergebroochte Recht beschnitte g'füehlt händ. Und d'Zueschpitzig isch dänn dä berüehmti Uusschpruuch: "Hallauer Recht briicht Bundesrecht!" 

Als Gschänk zum grosse Fäscht überreicht dä Kanton Schaffhuuse vo dä Künschtler Herbert Hiss und Marc Roy je ä Bild als Schmuck fürs Gmeindrootszimmer Hallau. Gärn überreich ich die beide Bilder offiziell nochhär em Gmeindspräsident Alfred Neukomm. 

Jo, liebi Hallauerinne und Hallauer, di gsamt Schaffhuuser Regierig isch Ihrer früündliche IIladig sehr gern gfolgt und gnüsst dä Sunntig mit Ihne allne zäme do im Chläggi. 

Mir verzichted druuf ihne wieder mol so richtig hoheitlich dä Tarif duurezgäh und zwoor us zwei simple Grüünd:

- Erschtens tömmer viel lieber mit Ihne zäme fäschte und
- Zweitens wüssed mer, dass es eehh nüt nützt!

Liebi Hallauerinne und Hallauer, herzlichi Gratulation zum 950. Geburtstag!

Regierungspräsident Christian Amsler, Vorsteher Erziehungsdepartement Kanton Schaffhausen mit den Bereichen Bildung, Sport und Kultur