Aktuelles / Notizen

29.05.2015

150 Jahre Orientierungsschule Thayngen


Rede Regierungsrat Christian Amsler

Samstag, 30. Mai 2015 / 10.30 Uhr

Eigentlich isch d'Schuel en geniale Ort: En 150 Johr Geburtstag tönt wahnsinnig alt und schmöckt jo eigentlich meh noch Komposcht als noch Jungbrunne. Doch au e so e alti Schuel bliibt immer jung! Denn die, wo döt lerned und schaffed sind immer wieder ufs Neui jungi Mensche, wo mit ihrne Wünsch, Träum und Ideen ä schtändigi Frischzellekur bewirked. Und i däm Sinn isch natürlich üsers hütige Geburtstagschind scho 150 Joohr lang  j u n g  bliibe!

Alles, wa mit de Schule z' tue hät, hät mit Mensche z' tue. Damit ä Schuel funktioniert und lebendig bliibt, brucht's alli, wo im Schuelhuus ii und us gönd: Lehrerinnen, Schüler, Eltere, Schuelleitig, Behördemitglieder oder dä Huuswart. D' Schuel mue sich immer wieder em Wandel vo dä Ziit aapasse. Sie isch en Schpiegel vo dä Gsellschaft. Gfroogt sind au hüt Veränderige uf de eine und Beschtändigkeit auf de andere Siite. D'Oberschtufe Thayngen wird au wiiterhin Hitzesommer, Kältewinter, Hagelgewitter, Sturmwind und Platzregen mösse trotzte und mit sim trägende, solide Dach vo dä Schuelgmeinschaft die viele Schüelerinne und Schüeler us em Reiat beschütze.

Schuel isch nid immer nu flockig und lässig und cool. Nid immer ist der Weg des Lernens gerade, leicht und beschwingt, sondern dann und wann auch chlii dornenvoll und mühsam. So hät au d'Thaynger Orientierigsstufe dä eint oder ander schwierig Moment näbed dä viele gfreute Moment erläbt. Aber logisch, es Positive überwiegt bii wiitem!

Es giit wohl wänig Läbensphase, wo en Mänsch e so präged und sin wiitere Läbenswäg beschtimmed, we da d'Schuel macht.

Klasseträffe, wo no Joohrzehnte schpööter stattfindet, zeiged, wa für e Wärtschätzig d'Schüeler däre Läbensphase iiruumed und wele Schtellewert die Läbensphase generell hät. Um d'Schuel dreiht sich au noch dä Schuel vieles und d'Schuel beschtimmt i vielfältiger Hinsicht es ganze gmeindlichi Läbe.

Ich wett sogar no en Schritt wiiter go: Mängmol schtellt sich für moderni Mensche mit hocher Mobilität d'Froog: Wo isch eigentlich Heimet? Jo guet, me chönnti zur Antwort gäh: Dött wo min PC schtooht, aber da wär wohl denn doch z' eifach.

Ich bii mir ziemlich sicher, dass Heimet nid zletscht do isch, wo me zur Schuel gange isch! Drum hät au e Schuel ä über d'Bildigsvermittlig ussegehendi Verantwortig zur Identitätsfindig und Identitätswahrig, oder –bewahrig.

Me cha de Thaynger Behörde und Einwohner nu gratuliere zu ihrer Schuel. Sie isch dä Reiatmetropole immer sehr wichtig gsii, me hät inveschtiert i neui Schuelbaute, i Renovatione, isch sogar de Wäg vo dä Tagesschuel im alte Zentralschuelhuus gange und het immer wieder mit konkrete Tate und Inveschtitione e Bekenntnis zu dä Mensche und insbesondere zu dä Jugend und Chinde abgleit. Und das freut mich riesig.

D'Schuel mit de vielfältige pädagogische Aaliige zum Wohl vo dä Jugendliche und Chind und generell dä vermehrt individualisierendi Unterricht händ Platzbedarf. Altersdurchmischt Lärne, Lernlandschafte, Integrativi Schuelform, Werkstattunterricht, Wuucheplan,- ganz generell wird weniger alles über de gliich Leischte gschlage. Es finded meh diversi paralleli Handlige inere Schuel schtatt Das braucht meh Raum.

De Unterricht isch aber sicher au vielfältiger, bunter worde mit sehr moderne Lehrmittel und Didaktikwerkzüüg. Au usserschuelischi Lernort sind wichtig, damit die Junge inere immer virtueller und digitaler wärdende Wält nid de real Bezug zur würkliche Wält verlüüred. Schad, wenn trotz dä wunderbare Büecher, trotz riich bebildertem Lehrmittel und trotz em mit neuschter Filmtechnik ufgnohnem Dokumentarfilm dä Bach hinder de Schuel duureflüsst. Uugnutzt und ohni, dass en d'Schüeler bsuecht händ und d'Füess driighebed händ. Well mir grad da usserschuelisch Lärne wichtig isch, han ich vor drei Tag de Aalass zu 30 Joohr „Schuel uf em Buurehof" bsuecht.

Entscheidend isch aber zum Glück nach wie vor d' Lehrerin, de Lehrer. Sie sind d' Schlüsselpersone vonere guete Schuel und öffned de ihne anvertraute Chind ä Fenschter zur Wält.

In däm Sinn wünsch ich eu allne, - vor allem aber dä Schüelerinnen und Schüeler und ihrne Lehrerinnen und Lehrer ä lässigs 150er Geburtstagsfäscht und wiiterhin ä positivs Zämeläbe i dä Thaynger Oberstufe und vor allem au ä Huus vom nachhaltige und ganzheitliche Lerne, vom Wohlfühle und vo dä positive zwüschedmenschliche Kontakt.

Zäme fit wäred fürs Läbe, damit us de flotte Reiatjugendliche gfreuti Mitglieder vo dä Gsellschaft wärded. Sich do defür täglich mit Freud und Motivation iizsetze, lohnt sich i jedem Fall.

Herzlichi Gratulation zum 150. Geburtstag vo dä Real und Sek Thaynge!

Regierungsrat Christian Amsler, Vorsteher Erziehungsdepartement (Bildung, Sport und Kultur)