Aktuelles / Notizen

17.06.2015

Grusswort Regierungsrat Christian Amsler


zur Verleihung der Förderbeiträge und Atelierstipendien im Musikraum TapTab

Mittwoch, 24. Juni 2015 / 18:00 Uhr (SPERRFRIST)

(es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrter Herr Stadtrat, lieber Urs, sehr geehrte Damen und Herren, Vertreter und Vertreterinnen aus Kultur und Politik, geschätzte Medienschaffende, und vor allem liebe Kulturschaffende

Ich freue mich sehr, Sie als Kulturdirektor im Namen von Kanton und Stadt Schaffhausen ganz herzlich zur heutigen Verleihung der Förderbeiträge von Kanton und Stadt Schaffhausen sowie der Atelierstipendien des Kantons Schaffhausen im Musikraum TapTab begrüssen zu dürfen.

Ganz besonders begrüsse ich alle Kulturschaffende, die anwesend sind. Diejenigen, die heute einen Förderbeitrag und ein Atelierstipendium zugesprochen erhalten, aber vor allem auch diejenigen, die nicht berücksichtigt werden konnten. Sie alle haben mit ihren Bewerbungen eindrücklich gezeigt, wie vielfältig das Schaffhauser Kulturschaffen ist, und dass Kulturschaffende aus Schaffhausen auf hohem Niveau arbeiten. Für Ihre Bereitschaft, sich dem kritischen Urteil des Kuratoriums zu stellen, danke ich Ihnen auch im Namen der Mitglieder des Kuratoriums bestens. Ich kann auch verstehen, dass diejenigen Kulturschaffenden, deren Eingaben nicht berücksichtigt werden konnten, enttäuscht sind. Ich bin aber sicher, dass das Kuratorium nach bestem Wissen und Gewissen seine Entscheide fällt. Es ist auch nicht so, dass im Kuratorium immer die gleichen Experten und Expertinnen immer die gleichen Entscheide fällen. Dies verhindert nur schon die Amtszeitbeschränkung der externen Fachexpertinnen und Fachexperten, die maximal 8 Jahre im Kuratorium Einsitz nehmen dürfen. Damit wird ein beständiger Wechsel gerade in der Beurteilung durch die Fachexperten sichergestellt. Wir haben volles Vertrauen in die Kompetenz und die Arbeit des Kuratoriums, das im Übrigen gemäss der Verordnung zum Kulturgesetz vom 12. Dezember 2006 ohne politische Rücksichtnahme abschliessend entscheidet.

Ich danke allen Mitgliedern des Kuratoriums zur Verleihung der Förderbeiträge und Atelierstipendien: Moritz Müllenbach, Musiker und Komponist, der in diesem Jahr den Vorsitz des Kuratoriums übernahm, sowie Caroline Minjolle, Fachexpertin und Projektleiterin Tanz und Theater, Alexandra Blättler, Kunsthistorikerin und freie Kuratorin sowie Beatrice Stoll, Expertin für Literatur und Film. Sie ergänzen als Fachpersonen das Kuratorium. Moritz Müllenbach wird anschliessend im Namen des Kuratoriums den Bericht zu den Förderbeiträgen abstatten.

Ich danke aber auch den weiteren Mitgliedern des Kuratoriums: Cristina Baumgartner-Spahn, Leiterin des Rechtsdienstes des Erziehungsdepartements, die als Vertreterin des Kantons Schaffhausen im Kuratorium Einsitz hat, und Marion Preuss, Vertreterin der Stadt Stein am Rhein sowie dem städtischen Kulturbeauftragten Jens Lampater. Die Geschäftsführung des Kuratoriums wird vom kantonalen Kulturbeauftragten Roland E. Hofer besorgt.

In diesem Jahr werden die Förderbeiträge bereits zum vierzehnten Mal verliehen. Was 2002 gemeinsam von Kanton und Stadt Schaffhausen iniziiert wurde, hat sich bewährt. Ich bin froh feststellen zu dürfen, dass die Zusammenarbeit im Bereich der Kultur zwischen dem Kanton und der Stadt Schaffhausen gut spielt. Urs Hunziker und ich arbeiten gut zusammen und ebenso die beiden Kulturbeauftragten Roland E. Hofer und Jens Lampater. Ausdruck dieser guten Zusammenarbeit sind auch die gemeinsam getragenen Förderbeiträge, die vom Kanton mit 70'000.00 Fr. und von der Stadt Schaffhausen mit 40'000.00 Fr. dotiert sind.

Die Atelierstipendien für einen je sechsmonatigen Aufenthalt im vom Kanton unterhaltenen Atelier in Berlin konnten zum elften Mal ausgeschrieben werden. Die bisher gemachten Erfahrungen zeigen, dass sich das Atelier als Fördermassnahme bewährt, und es ist spannend zu verfolgen, wie sich die einzelnen Stipendiatinnen und Stipendiaten über die vergangenen Jahre hinweg mit der Stadt Berlin auseinandergesetzt haben. Die Stadt Berlin ist immer noch einer der interessantesten und vielfältigsten Kulturorte Europas, an dem sich Neues, Altes, Wiederentdecktes und Vergessenes eng ineinander verwoben findet. Cristina Baumgartner-Spahn wird im zweiten Teil im Namen des Kuratoriums den Bericht zu den Atelierstipendien abstatten.

Gestatten Sie mir auch in diesem Jahr aus Anlass der Auszeichnung von Kulturschaffenden folgende Bemerkung. Wir befinden uns in einer finanzpolitisch schwierigen Phase und werden deshalb gelegentlich gefragt, ob es sinnvoll sei, solche Kulturförderung zu betreiben? Dies ist in der Tat eine berechtigte Frage. Wir sind aber, gestützt auf die kantonale Strategie zur Kulturförderung und die strategische Zielsetzung des Regierungsrates zur Kulturpolitik, die klar die Förderung einer vielfältigen kulturellen Entwicklung und eines eigenständigen Profils als wichtige Kulturregion festhält, der Überzeugung, dass auch und gerade in finanziell engen Zeiten sorgfältig und über Jahre aufgebaute Förderstrukturen nicht geopfert werden dürfen. Dies fällt uns allerdings auch darum leichter, weil die Mittel für die Förderbeiträge und Atelierstipendien, die der Kanton ausgibt, nicht aus Steuermitteln sondern aus dem Lotteriegewinnfonds finanziert werden. Umso mehr danke ich der Stadt Schaffhausen für ihren jährlichen Beitrag von 40'000.00 Fr. aus ordentlichen Staatsmitteln.

Es ist unsere Überzeugung, dass Kultur und Kulturförderung eben nicht nur das Sahnehäubchen ist, das man sich in finanziell guten Zeiten gönnt. Kultur ist Grundnahrungsmittel, auch und gerade in schwierigen Zeiten.

Bei den Blumengeschenken, die wir heute überreichen, handelt es sich um Ballonblumen. Wir haben dies bewusst gewählt und zwar als Symbol, dass die heute ausgezeichneten Kulturschaffenden dank des Preises im Ballon abheben und ein Stück ihrer Ideen verwirklichen können.

Ich danke allen Helferinnen und Helfern vor und hinter den Kulissen, die den heutigen Anlass organisiert haben. Ganz besonderer Dank gebührt Philipp Albrecht und Boris Aebischer, die uns musikalisch durch den Anlass begleiten. Sie sind gleichsam die verkleinerte Schaffhauser Mundartband Min King, die mit ihrer ersten CD "Am Bluemeweg" einen richtigen Treffer landete.

Ich danke aber auch der Kammgarn Beiz, die uns im Anschluss mit einem Apéro riche verwöhnen wird, wie auch der Crew des Musikraums TapTab. Wir möchten ja immer wieder an einem anderen Ort diese festliche Verleihung durchführen, an Orten eben, wo Kultur gemacht und gezeigt wird.

Ich wünsche Ihnen allen einen vergnüglichen Abend und danke Ihnen, dass Sie so zahlreich gekommen sind.