Aktuelles / Notizen

21.09.2018

Demografie Netzwerktagung


Schaffhausen & Schwarzwald-Baar

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Bild Landratsamt von links: Regierungspräsident Christian Amsler (Schaffhausen), Minister Guido Wolf MdL (Stuttgart), Landrat Sven Hinterseh (Schwarzwald-Baar)

Grenzüberschreitendes Netzwerken, um sich auf Demografischen Wandel einzustellen
Es ist die Denkweise, die sich ändern muss. So lautet das Fazit des Demografie-Netzwerkes, welches im September 2015 startete, sich mit dem Demografischen Wandel befasste und jetzt bei einer Konferenz im Landratsamt abgeschlossen wurde. Dabei präsentierten die Projektpartner des Netzwerkes ihre Ergebnisse. Die Gemeinden Königsfeld und Tuningen, der Kanton Schaffhausen, die Stadt Singen sowie der Schwarzwald-Baar-Kreis hatten jeweils ihre eigenen Projekte, wie beispielsweise die Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des Zinzendorfplatzes in Königsfeld oder die Entwicklung von Ideen zur Mobilität in Tuningen. Zusätzlich gab es die Möglichkeit, sich mit den Projektpartnern auszutauschen.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis begann bereits 2012, sich mit dem Thema Demografie auseinander zu setzen. Dies mündete schließlich in einer Demografiestrategie, die nicht nur schriftlich festgehalten, sondern stets auf deren Umsetzung und Aktualität und zur Weiterentwicklung auf dem Prüfstand steht. „Als wir an diesem Punkt waren, gab es die Überlegung, wie wir uns beim Thema Demografischer Wandel noch breiter aufstellen können. Deshalb haben wir uns für das Interreg-Projekt für ein Demografie-Netzwerk mit unseren Partnern beworben“, so Landrat Sven Hinterseh in seinen Begrüßungsworten. Der Prozess habe sich gelohnt. Es sei immer wichtig sich auszutauschen, um neue Impulse zu erhalten, die wiederum in den eigenen Prozess miteinfließen können. Dies sei gelungen. Im Schwarzwald-Baar-Kreis wurden als Projekte eine Tourismuskonzeption entwickelt, eine Strukturstudie Forst- und Landwirtschaft erstellt, die Wissenswerkstatt weiterentwickelt und eine Seminarreihe für Ortsvorsteher und Bürgermeister angeboten.

Der Regierungspräsident des Kantons Schaffhausen, Christian Amsler, betonte, dass die Demografische Entwicklung die große Herausforderung sei, welche die Gesellschaft noch lange beschäftigen werde. Derzeit sei der Leidensdruck, zu diesem Thema aktiv zu werden jedoch noch recht gering. Im Demografie-Netzwerk habe eine gute interdisziplinäre Arbeit stattgefunden. Die Zusammenarbeit bezeichnete er als Katalysator für den eigenen Prozess in seinem Kanton. „Für uns hat sich die Zusammenarbeit mehr als gelohnt“, hielt Amsler fest und bedankte sich für die gute Freundschaft.

Guido Wolf, Minister der Justiz und für Europa des Landes Baden-Württemberg äußerte den Wunsch, dass der Demografische Wandel noch mehr in der Gesellschaft diskutiert werden sollte. Dies sei ein komplexes, sozialpolitisches Thema, welches weit über Soziales hinausgehe. Das Demografie-Netzwerk sei das einzige Interreg-Projekt, welches sich mit diesem Thema befasse. „Ich denke und ich hoffe“, so Wolf, „dass dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen ist.“

Hauptredner des Abends war Winfried Kösters. Der freie Journalist und Publizist verdeutlichte, wo für die öffentliche Hand die Stellschrauben sind, um dem Demografischen Wandel zu begegnen. Die Gesellschaft sei stark gegenwartsbezogen und befasse sich nicht mit der Zukunft. Hier müsse ein Umdenken stattfinden, so Kösters.

Im Anschluss konnten die zahlreichen Konferenzbesucher in vier Foren die Ergebnisse der Einzelprojekte im Gespräch mit den Projektleitern erfahren.

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