Persönliches ABC

Mein ganz persönliches Alphabet

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G

Das ist ja wohl nicht der erste Buchstaben des Alphabets, mögen Sie zurecht sagen. Aber eigentlich muss ja nicht immer alles in geordneten, konventionellen Bahnen verlaufen. Kreativität hat eben ihren Preis. Veränderungen werden nur ausgelöst, wenn man Normen auch mal auf den Kopf stellt und Gewohntes und Liebgewordenes durchbrechen kann.

G steht für Grüezi und ist gut schweizerisch für Hallo. Grüezi mitenand... 

A

Jetzt aber schleunigst zurück in den sicheren Hafen des normierten Alphabets, obwohl es ja in der heutigen Zeit des rasenden Fortschritts nicht so sicher ist, ob wir unseren Kids nicht wohl vor dem Erlernen der Buchstabenreihe, die ja den Zugang zur Lebenswelt ebnen soll, zuerst die Enter-Taste und das Affenschwanz @ Zeichen lernen wollen. Nur, - meist kennen sie diese schon vorher... 

B

Bildung ist für mich ein wesentliches Schlüsselwort. Mit Bildung habe ich mich auf den verschiedensten Ebenen in meinem bisherigen Berufsleben befasst und glaube auch, dass es einer der wichtigsten Bausteine unserer modernen Gesellschaft ist.
Schön, dass ich mich auch während fast 11 Jahren als Erziehungsdirektor des Kantons Schaffhausen an vorderster Front für eine gute Bildung einsetzen durfte. 

C

Eigentlich nennen und rufen mich meine Freunde Chrigel. Getauft bin ich aber auf den Namen Christian Urs. Der Name hat mir eigentlich immer recht gut gefallen und ich habe ihn in Form des zweiten Vornamens an meinen jüngsten Sohn Ueli Christian weitergegeben. 

D

Dörflingen - boomendes Reiatdorf. Hier habe ich eine glückliche Jugend in idealer Umgebung und in einem tollen Elternhaus verbringen dürfen. Nach der Primarschule im Dorf bin ich 8 Jahre lang vier mal pro Tag mit dem Velo nach Schaffhausen in die Schule geradelt. So bin ich jeden Tag viermal in Büsingen über die Landesgrenze gekommen. Dörflingen gefällt mir heute noch gut, obwohl ich ja schon lange nicht mehr dort wohne. Dafür hat es an meinem jetzigen Wohnort Stetten deutlich weniger Nebel im November! 

E

Englisch, - die Weltsprache. Sie ist in der heutigen globalisierten Welt Standardsprache. Umso entscheidender ist es, dass wir unseren Jugendlichen in den Schaffhauser Schulen einen möglichst frühen Zugang dazu ermöglichen. Dies tun wir ab der 3. Klasse. Wir vermitteln damit Alltagskompetenz und bereiten praktisch fürs Leben vor, wie es unser Bildungsauftrag vorsieht...Ich mag Englisch und kann mich auch überall damit durchschlagen. 

F

Führed Sie Ware mit?“ lautet die typische Frage eines Zöllners an der Grenze. Pardon, ein Zöllner will ja heute nicht mehr Zöllner sondern Grenzwachtbeamter genannt werden. Meistens lautet die Antwort auf diese Frage lakonisch „Nein, nüt debii!“. Doch eigentlich führen wir ja dauernd einen Rucksack mit unsichtbaren Waren und Lebensgütern mit uns mit, die man aber zugegebenermassen nicht verzollen kann, weil sie im Wert schwer zu beziffern sind. Oft führe ich im Auto meine Familie mit - und gerade diese Ware ist nicht zu bezahlen. Sie ist die kleinste Zelle der Gesellschaft, die es mit aller Kraft zu schützen und zu erhalten gilt. 

H

Der Handstand war immer meine Lieblingstätigkeit in der Jugendriege. Ich war mächtig stolz, dass ich ihn so gut beherrschte und immer noch beherrsche. Gelernt habe ich den Handstand bei meinem äusserst engagierten Jugileiter Roland Bernath im Turnverein Dörflingen. Die Welt aus einer anderen Optik anzusehen, hat mir schon früh Spass bereitet. Probieren Sie’s doch auch einmal. Der Handstand fördert die Durchblutung des Hirns und öffnet ganz neue Blickwinkel... 

I

Industrie haben wir in Schaffhausen in grosser Qualität. Ich interessiere mich sehr für alle Belange der Wirtschaft und habe mich immer auch politisch für einen starken Wirtschaftsstandort Schaffhausen eingesetzt. Mein Vater Urs Amsler war Chef des Schaffhauser Wirtschaftsamtes und 1. Wirtschaftsförderer, und durch ihn kam ich schon sehr früh in Berührung mit der Wirtschaftswelt. Die 13 Jahre lange Arbeit in der Personal- und Bildungskommission der Industrievereinigung der Region Schaffhausen IVS hat mir sehr viel Spass gemacht. 

J

Jazz - das ist meine Musik. Früher habe ich sogar Jazzsendungen bei unserem Schaffhauser Lokalradio Radio Munot moderiert. Besonders angetan hat es mir der Triojazz, und ich bin auch leidenschaftlicher Sammler von Pianomusik. Meine Favoriten sind Monty Alexander, Michel Petrucciani, Keith Jarrett, Diana Krall, Gonzalo Rubalcaba, Thierry Lang und auch Oscar Peterson. Meine heimliche Leidenschaft ist aber der Boogie-Woogie, der mich seit der Primarschule begleitet. Es gibt nichts Entspannenderes als sich ans Klavier zu setzen und etwas Boogie Woogie und Blues in die Tasten zu hauen. 

K

Kinder sind das Zentrum dieser Erde. Sie sind unser Kapital der Zukunft, und wir sollten ihnen ganz besonders Sorge tragen. Ganz besonders freue ich mich auch an meiner ersten Enkeltochter Elin. Kinder stecken voller Überraschungen, sind ehrlich und unverfälscht. Ganz sicher können wir Erwachsene täglich neu lernen von unseren Kleinen... 

L

Lappi tue d’Augen uf! steht bei uns am nördlichen Stadttor, dem Schwabentor. Lappi könnte man vielleicht etwas frei mit „Du,Tor“ übersetzen. Aber Hilfe, gen Norden liegt ja Deutschland. Da werden doch wohl nicht unsere Freunde und Nachbarn damit gemeint sein! Die Geschichte dahinter: Man wollte der Landbevölkerung, die mit ihren Karren in die Stadt auf den Markt zogen, anzeigen, dass sie nun in der Stadt mit mehr Verkehr angekommen seien!

Eigentlich doch ein guter, positiver Spruch. Zugegeben, den Lappi könnte man weglassen. Aber die Augen sollten wir alle vermehrt auftun und uns an den schönen Dingen des Lebens freuen. Dies nicht zu tun - ja dazu ist doch das Leben wirklich zu kurz... 

M

M wie Menschen

Man muss Menschen mögen, wenn man mit Politik zu tun hat. Menschen gehören zu den faszinierenden Dingen, die das Leben erst recht interessant und spannend machen. Ich arbeite sehr gerne mit Menschen zusammen. 

N

Nie und nimmer möchte ich meine Frau Liliane missen. Sie ist meine Stütze, meine wertvollste und direkteste Kritikerin, spiegelt mir Dinge zurück, die ich vielleicht nicht merken würde. Ich bin sehr froh, dass wir einander gefunden haben. Im August 2019 konnten wir unseren 30. Hochzeitstag feiern. 

O

O wie Offene Grenze - die Schaffhauserinnen und Schaffhauser leben täglich mit der Grenze und sind eigentlich bekannt für ihr offenes Denken und ihren offenen Blick auch über Grenzen hinweg. Als Schaffhauser "Aussenminister" konnte ich oft die Grenzen überschreiten! Welche Symbolik haben Grenzsteine für Sie ganz persönlich? Ich habe mit meiner erlebnisreichen Grenztour 2014 ganz besonders unsere Landesgrenze erfahren dürfen! 

P

Der Schweizer Bertrand Piccard und sein englischer Freund Brian Jones sind Helden, die immer an ihren Erfolg geglaubt haben. Sie haben sich und der Welt bewiesen, dass auch heute noch auf unserem so gründlich erforschten und eroberten Planeten ausserordentliche Leistungen zu vollbringen sind. Meine drei Kinder haben damals mit unglaublichem Interesse die Reise der wagemutigen Ballonfahrer von A - Z mitverfolgt...Und später hat Piccard mit seinem Solarflugzeug "Solar Impuls" sogar noch die Erde umrundet. Ein Visionär mit Ideen für die Zukunft!  

Q

Quo Vadis? Wohin führt unsere Reise? Wohin führt uns die Zukunft ? Was erwartet uns im neuen Jahr? Offen sein für Neues, mit Zuversicht vorangehen, positiv denken, aktiv an der Zukunft mitbauen, - das ist meine Maxime... 

R

Der Rhein ist mein Fluss! Dieses blaue Band prägt den Lebensraum Schaffhausen. Sehr gerne bin ich auf dem traditionellen Schaffhauser Holzboot WEIDLING, es sind unvergessliche und unbezahlbare Stunden der Erholung. Die Symbolkraft einer Rheinfahrt ist wie im richtigen Leben: Spannung - Entspannung:  Die Faszination des traditionellen Weidlingsfahrens mit Stachel und Ruder besteht im Mix von körperlicher Betätigung und Entspannung. Nach dem anstrengenden Stacheln flussaufwärts, wird der Bootsfahrer damit belohnt, sich einfach flussabwärts treiben lassen zu können. Jederzeit besteht die Möglichkeit, am unverbauten Rheinufer anzulanden, um die Natur zu geniessen und die Seele baumeln zu lassen. Und einen feinen Servelat übers Feuer zu halten.
„Das Flüstern des Windes, das Rauschen des Wassers schenken einem das Glück, einfach zu existieren.“

S

Schaffhausen, - Herz und pulsierendes Zentrum unserer Region am Rhein. Jedem von uns ist es doch einfach wohl ums Herz, wenn wir nach einem Auslandaufenthalt wieder den Duft des Rheines aufsaugen können und durch die vertrauten Gassen unserer Altstadt zu schlendern und jeden Dritten grüssen zu können... 

T

Turnaround, ein Modewort der heutigen Zeit. Nicht nur in der Wirtschaft, nein ebenso in der Schule, in der Politik und in der Ehe. Ist nicht auch die Schaffhauser Region immer wieder dem Turnaround ausgesetzt? Und Sie, haben Sie heute Ihren persönlichen Turnaround schon geschafft? 

U

"Ueberzeugen können“ heisst ein weiteres Schlüsselwort einer modernen Welt. Gar nicht so einfach, wenn man selber täglich immer wieder davon betroffen ist. Doch heute sind Ueberzeugen können und die Fähigkeit der Kommunikation die Schlüsselqualifikationen in Führung, Wirtschaft und Politik. Autoritäre, diktatorische Führungsstile sind in der heutigen Zeit nicht gefragt. Alle sind davon betroffen: Darum habe ich immer den partizipativen Führungsstil bevorzugt, mit dem ich meine Mitarbeitenden einbeziehen, überzeugen, mitnehmen und mitreissen möchte. 

V

Um die Herausforderungen der Zukunft anpacken zu können braucht es Menschen mit Visionen. Ich wünsche mir möglichst viele positiv denkende und handelnde Schaffhauser Frauen und Männer mit Visionen, die bereit sind, aktiv an der Zukunft unserer Region mitzubauen. 

W

Ohne das World Wide Web, das weltumspannende Netz, das Menschen einander virtuell näher bringen soll, ist die moderne Welt fast nicht mehr vorstellbar. Und doch hocken viele immer noch dann und wann vor ihren Bildschirmen und regen sich über die unsäglichen Wartezeiten auf. Der Staugau findet längst nicht mehr nur am Walensee oder rund um Zürich statt. Betroffen sind heute vor allem auch die Datenautobahnen in Cyberworld.

Jedenfalls, - wird der Stau für mich zum Gau, dann nehme ich einfach den Weidling und geniesse den wundervollen Rhein... 

X

Mal ganz ehrlich, wissen Sie was Xenophobie bedeutet? Leider heute zu einem Stück politischer Realität geworden. Xenophobie bedeutet Fremdenfeindlichkeit laut Duden. Keine gute Grundlage für eine friedliche Welt. Dann doch viel lieber aufeinander zugehen. Lernen voneinander und miteinander heisst wohl die Devise einer zukunftsgerichteten Welt. Wir dürfen uns aber auch nicht scheuen, hart gegen Leute vorzugehen, die die Regeln unseres Landes partout nicht einhalten wollen. 

Y

Ich schätze es gar nicht, wenn man mir ein Y für ein U vormacht. Ihnen geht es wohl gleich wie mir? Lieber habe ich Offenheit, scheue mich nicht Dinge klar anzusprechen und auch heikle Gespräche anzugehen. 

Z

Klare Ziele in allen Lebensbereichen setze ich mir immer wieder von Neuem. Jeder hat doch gerne Ziele im Leben, die er oder sie erreichen kann. Haben Sie sich wieder einmal gefragt, was eigentlich Ihre ganz persönlichen Ziele sind? Machen Sie sich mit Mut auf, diese auch zu erreichen. Sie schaffen es! 

Das sind ein paar bunte, zufällig aneinandergereihte Mosaiksteine für mein persönliches Alphabet. Auch das Leben besteht aus vielen spannenden, farbigen Einzelteilen, die zusammen ein Gesamtbild ergeben, das immer wieder neu entstehen kann und uns immer wieder herausfordert und so ja auch das Leben richtig lebenswert macht.

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