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26.08.2012

Wahlen vorbei - Tatort schauen


Fernsehtipp des Schaffhauser Kulturministers!

Ich mag Tatort, die Co-Produktionssendung von ZDF, ORF und SF! Heute Sonntag empfehle ich den Schweizer Tatort mit Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser): 

Tatort – Hanglage mit Aussicht

Reto Flückiger und Liz Ritschard werden an die äusserste Kantonsgrenze gerufen. Auf der Wissifluh, einer Höhenlage mit atemberaubender Aussicht über den Vierwaldstättersee, fand am Vorabend eine Feier zum Schweizer Nationalfeiertag statt –und ein Mord.

Ein stadtbekannter Lebemann aus dem Luzerner Jetset liegt tot in einem Waldstück unterhalb der Wissifluh. Alles deutet darauf hin, dass er aus der Seilbahn gestossen wurde, die zum Ausflugsrestaurant hoch über dem Vierwaldstättersee hinaufführt.

Dort fand am Vorabend eine 1. August-Feier statt. Regierungsrat Mattmann, der als Festredner geladen war, wurde Zeuge eines Streits zwischen dem Besitzer der Wissifluh und dem Mordopfer, das in die Wissifluh investieren wollte.

Mattmann drängt auf Festnahme des streitsüchtigen Bergbauern. Doch Flückiger erweitert den Ermittlungshorizont und stösst auf die diskreten Machenschaften von Ansiedlungsspezialisten für reiche Ausländer. Geht hier tatsächlich jemand über Leichen, um an Immobilien in exklusiver Lage zu kommen?

Am Anfang des dritten Luzerner «Tatorts» nach «Wunschdenken» und «Skalpell» hält Regierungsrat Mattmann auf der Wissifluh, an bester Lage hoch über dem Vierwaldstättersee, eine Rede zum Schweizer Nationalfeiertag und schliesst sie mit den Worten: «Die Schweiz gehört uns allen.»

Die Frage, ob dem (noch) so ist, befeuert die politische Diskussion in der Schweiz seit 50 Jahren. Dabei spielen die Angst vor der Zersiedlung der Schweizer Landschaft, vor «Überfremdung» durch Zuwanderung, vor Bodenspekulation und dem unkontrollierten Zustrom von ausländischem Kapital auf den einheimischen Immobilienmarkt eine Rolle.

Im Film gehört das schöne Stückchen Schweiz namens Wissifluh (noch) einer (fiktiven) Familie namens Arnold. Inspiriert dazu, deren Geschichte als «Tatort» zu erzählen, hat den Drehbuchautor Felix Benesch eine Frage, die in ihm die kriminelle Phantasie anregte, als er zum ersten Mal selbst auf der Wissifluh stand: Wie, mit welchen mehr oder weniger legalen Mitteln, kann man jemanden, der nicht auf Rosen gebettet, aber im Besitz einer so attraktiven Immobilie ist, dazu bringen, diese zu verkaufen?