Aktuelles / Notizen

21.10.2014

Jugendbarometer der Credit Suisse


Sorgen und Freuden 2014 der Jugendlichen

Jugendbarometer

Credit Suisse Jugendbarometer 2014: Fakten und Zahlen

Von der Digitalisierung bis zum Traum vom Eigenheim: Das Credit Suisse Jugendbarometer 2014 gibt Einblick in das Denken und Handeln von Jugendlichen in der Schweiz, den USA, Brasilien und Singapur.

Vier Länder, ein klarer Trend: Die Jugendlichen handeln und denken digital. Wie das Credit Suisse Jugendbarometer 2014 zeigt, spielt das Internet für eine grosse Mehrheit der 16- bis 25-Jährigen in der Schweiz, in den USA, in Brasilien und in Singapur eine enorm wichtige Rolle in ihrem Alltag. Das Barometer gibt aber auch über ganz andere Themen Auskunft: Über stabile Werte und berufliche Flexibilität, über Geld und Schulden, über Sorgen und Ängste, und über den ganz klassischen Traum vom Eigenheim.

Das Forschungsinstitut gfs.bern hat im Auftrag der Credit Suisse jeweils mindestens 1000 Jugendliche in den vier untersuchten Ländern befragt. Hier finden Sie die zehn wichtigsten Aussagen des Jugendbarometers 2014.

1. Digitale Welt

Rund 90 Prozent der Befragten schreiben dem Internet eine wichtige oder gar unverzichtbare Rolle zu. Weit über die Hälfte der Befragten verbringt täglich über zwei Stunden im Netz für private Zwecke, nur in der Schweiz sind es weniger (43 Prozent). Einer Online Community wie z. B. Facebook fühlen sich 68 Prozent in Brasilien, 58 Prozent in den USA, 47 Prozent in Singapur und 21 Prozent in der Schweiz zugehörig.

2. Datenschutz

Dieses Thema ist den Jugendlichen vertraut, über 78 Prozent in allen Ländern sehen sich selbst in der Verantwortung, wenn es um den Schutz ihrer Daten im Internet geht. Insbesondere wünschen sie sich von den Anbietern auch eine bessere Kontrolle über persönliche Bilder und Fotos, die andere in das Netz stellen. Gemeinsam ist den Jugendlichen aller vier Länder auch, dass über 90 Prozent der Ansicht sind, die Politik solle den Schutz vor kriminellen Übergriffen auf persönliche digitale Daten erhöhen.

3. Kommunikation

Freunde sind für Jugendliche sehr bedeutsam und entsprechend sind die Kommunikationsmittel zum Austausch mit ihnen ebenfalls relevant. Unter ihnen sticht in der Schweiz und Singapur sowie ansatzweise auch in Brasilien WhatsApp klar hervor. Dahinter folgen je nach Land Facebook, Mobiltelefonie oder SMS. Andere Kontaktformen wie Festnetz-Telefonie oder Google+ spielen praktisch keine Rolle.

4. Trends

Typisch für Jugendtrends ist der schnelle Wandel: Das Smartphone ist innert nur vier Jahren zu einem Megatrend geworden und durchdringt die Mediennutzung in jeder Dimension. Dennoch gilt es weiterhin in allen Ländern als angesagt, Freunde zu treffen. Als unattraktiv gelten bei den Jugendlichen Drogen und Rauchen sowie politische Parteien (Singapur und Schweiz

5. Ziele

Mehr als 80 Prozent der Jugendlichen in allen Ländern träumen vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung. Der Aufbau von Vermögen ist aber nur für 62 Prozent der Schweizer Jugendlichen ein Ziel, während es in den übrigen Ländern deutlich mehr sind. Das Ziel, eine Familie mit Kindern zu haben, hat hingegen in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr wieder etwas zugenommen und liegt zurzeit bei 71 Prozent.

6. Karriere/Beruf

Eine gute Aus- bzw. Weiterbildung wird als das Wichtigste überhaupt angesehen, um spätere Berufsziele zu erreichen. Gerade in der Schweiz und in den USA steht aber auch der Wunsch im Vordergrund, Beruf und Freizeit im Gleichgewicht zu halten. Den Schweizer Jugendlichen ist zudem wichtig, dass der Beruf spannend ist und der eigenen Selbstverwirklichung dient. Während sich Schweizer Jugendliche mobil zeigen und bei einem international tätigen Grossunternehmen arbeiten möchten, sind die Jugendlichen in den USA bei der Berufswahl auffallend stark regional orientiert. 

7. Werte

Entgegen dem gängigen Stereotyp, dass die Generation Y – also die gegen Ende des letzten Jahrhunderts Geborenen – auf permanenter Sinnsuche ist, bleibt die Wertelandschaft der befragten Jugendlichen überaus stabil. Im Vordergrund stehen weiterhin die Freunde, gefolgt von den Werten Ehrlichkeit und Treue. 88 Prozent der befragten Schweizer Jugendlichen finden zudem, dass ein gutes Familienleben bzw. eine gute Partnerschaft wichtig ist.

8. Finanzen

Schulden gegenüber Kreditkarten- und Telekommunikationsfirmen sind verbreitet, vor allem in Brasilien (30 Prozent Kreditkarten und 27 Prozent Handy) und in den USA (18 Prozent und 16 Prozent). In keinem der vier Länder sind so wenige Jugendliche verschuldet wie in der Schweiz (4 Prozent und 6 Prozent).

9. Zukunft

Bezogen auf die Zukunft der Gesellschaft sind die Jugendlichen in Singapur deutlich zuversichtlicher als diejenigen in der Schweiz, Brasilien und den USA. Am wenigsten zuversichtlich sind die Jugendlichen in Brasilien. Ausgewogen beurteilen demgegenüber die Jugendlichen in den USA und in der Schweiz die Zukunftsperspektiven der Gesellschaft.

10. Sorgen

Wo orten die 16- bis 25-Jährigen die grössten Probleme in ihren Ländern? 75 Prozent der Jugendlichen in Brasilien klagen über Korruption, in den USA und Singapur beschäftigen sie materielle Fragen wie der Benzinpreis (USA: 37 Prozent) oder die Inflation/Teuerung (Singapur: 45 Prozent). Gesundheitsfragen verzeichnen zudem in den USA deutlich höhere Anteile (33 Prozent) als im Vorjahr (25 Prozent). Des Weiteren unterscheidet die Lohnentwicklung als wahrgenommenes Problem (44 Prozent) Singapur deutlich von den anderen Ländern. In der Schweizer Problemlandschaft dominieren nach wie vor Ausländerthemen (49 Prozent). Die Sorgen um die Beziehungen zur EU und die Zukunft der Bilateralen (26 Prozent) haben jedoch zugenommen. Stabil ist in allen Ländern die Angst vor Arbeitslosigkeit, die in der Schweiz sogar rückläufig ist.

Die Umfrage

Für das Jugendbarometer 2014 wurden jeweils mindestens 1'000 Jugendliche in der Schweiz, in Brasilien, den USA und in Singapur im Alter zwischen 16 und 25 Jahren befragt. Die Umfragen geben Einblicke in Lebensweise, Probleme und Einstellung der Jugendlichen in den vier Ländern. Die Befragung wurde vom Forschungsinstitut gfs.bern in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern zwischen April und Juni 2014 vorwiegend online durchgeführt.

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