Aktuelles / Notizen

04.03.2016

ISTP Gipfel 2016


Bildungsminister in Berlin

Der International Summit on the Teaching Professions (ISTP) fand dieses Jahr während zwei Tage in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin statt. Dabei vertrat der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler, Präsident der Deutschschweizer EDK, als Delegationsleiter die Schweiz. Seit 2011 organisieren die OECD und der Weltverband der Lehrerorganisationen Education International diesen internationalen Gipfel zum Lehrberuf, an welchem die Schweiz regelmässig durch die Erziehungsdirektorenkonferenz EDK, die beiden Lehrerorganisationen LCH und SER sowie den Schweizerischen Schulleiterverband vertreten ist.

In der Schweizer Delegation unter Leitung von Regierungsrat Christian Amsler, Präsident der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK), waren Hans Ambühl, Generalsekretär der EDK, Beat W. Zemp, Präsident des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH, Bernard Gertsch, Präsident des Schweizerischen Schulleiterverbands VSLCH und Jean-Marc Haller, Generalsekretär des Syndicat des Enseignants Romands SER. Das Gipfeltreffen fand im bcc Berlin Congress Center am Alexanderplatz statt. Dabei wurde die Schweizer Delegation auch von der neuen Botschafterin der Schweiz in Berlin, Christine Schraner-Burgener, in der Schweizer Botschaft neben dem Kanzleramt empfangen.

Der Schweizerische Delegationsleiter, D-EDK Präsident Christian Amsler, äusserte sich wie folgt zum Berliner Kongress: „Die Lehrerinnen und Lehrer sind die Schlüsselpersonen guten Unterrichts! Dieser international vielbeachtete ISTP Bildungskongress bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte, um sich auf nationaler und internationaler Ebene über die verschiedenen Aspekte der professionellen Entwicklung von Lehrerinnen und Lehrern sowie über aktuelle bildungspolitische Themenstellungen auszutauschen. Die Schweiz mit ihrem sehr gut aufgestellten Bildungssystem ist dabei geschätzter Austauschpartner und initiativer Motor für diesen internationalen Austausch."

Das Kongress-Hauptthema war: "Teachers' professional learning and growth: Creating the conditions to achieve quality teaching for excellent learning outcomes". Dabei stellte sich bspw. die Frage, welche Kompetenzen (Fähigkeiten, Wissen, Werthaltungen) Lehrpersonen heute erwerben müssen, um erfolgreich unterrichten zu können. Weiter wurde auch ein Fokus auf die Förderungspolitik der beruflichen Kompetenzbereiche von Lehrpersonen während ihrer Berufslaufbahn durch passende Förderkonzepte seitens der Schulleitung (z.B. mehr „distributed leadership") und seitens der Bildungspolitik (z.B. durch einen erweiterten Berufsauftrag) gelegt. Ein dritter Schwerpunkt befasste ich mit den verschiedenen Rollen von Lehrerorganisationen und Regierungen bei der Implementierung von Projekten zur beruflichen Entwicklung von Lehrpersonen.

Seit der ersten Veranstaltung dieser Art im Jahr 2011 in New York ist der ISTP zu einem wichtigen Forum für den offenen und konstruktiven Austausch über wirksame Politik und Praxis in allen Aspekten des Lehrerberufs geworden. Der ISTP bringt Vertreter von Regierungen und Lehrerorganisationen ausgewählter Staaten und Regionen zusammen, deren Schulsysteme nach den jüngsten Ergebnissen der internationalen Schülerleistungsstudie der OECD (PISA) besonders leistungsfähig sind oder besonders rasche Fortschritte erzielt haben.

Der ISTP ist damit ein hochrangiger internationaler Bildungskongress, an dem Ministerinnen und Minister aus Europa, Nord-Amerika und der Asien-Pazifik-Region sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Bildungs- und Lehrergewerkschaften sowie Vertreterinnen und Vertreter der Praxis teilnehmen.

Der Kongress wird gemeinsam von OECD, Education International (Internationale Dachorganisation der Bildungsgewerkschaften) und dem jeweiligen ausrichtenden Land (2011 und 2012 USA, 2013 Niederlande, 2014 Neuseeland, 2015 Kanada) veranstaltet. Der ISTP geht auf eine Initiative von Präsident Barack Obama im Zusammenhang mit bildungspolitischen Reformen der US-Bundesregierung vor dem Hintergrund unbefriedigender PISA-Ergebnisse zurück und fand 2011 erstmals in New York statt. Ursprünglich nur als einmalige Veranstaltung vorgesehen, entwickelte sich der Summit auf Grund des großen internationalen Interesses zu einer jährlichen Veranstaltung, die jeweils von einem OECD-Mitgliedsstaat ausgerichtet wird. Es nehmen rund 400 Experten aus Politik und Praxis teil.