Aktuelles / Notizen
Besuch im Kindergarten Riet am 1. Arbeitstag
von Erwin Künzi (Quelle Schaffhauser Nachrichten Samstag, 3. April 2010)
«Ich bin heute megafrüh aufgestanden und habe mir die Zähne geputzt, um nicht zu spät zu kommen», erzählte eines der Kinder der Kindergartenklasse von Susanne Keller. Nicht verpassen wollte der Kindergärtler den Besuch von Regierungsrat Christian Amsler im Kindergarten Riet in Schaffhausen. Der neue Chef des Erziehungsdepartements (ED) hatte sich für den Donnerstag, den ersten Tag im neuen Amt, nicht nur diesen, sondern auch noch verschiedene andere Besuche vorgenommen. Den Auftakt machte nach einem Gespräch mit den engsten Mitarbeitenden im ED ein Treffen bei Kaffee und Gipfeli mit den Abteilungen, die im ED-Sitz am Herrenacker in Schaffhausen untergebracht sind. Im Laufe des Tages folgten Besuche Amslers bei der Kantonsschule, den Schaffhauser Sonderschulen, der Dienststelle Mittelschul- und Berufsbildung, der Fachstelle für Kulturfragen, die auch zum ED gehört, der Stelle für Schulische Abklärung und Beratung, der Schulzahnklinik sowie dem Berufsbildungszentrum.
Als Zeichen, wie wichtig ihm die Lehrpersonen auf allen Stufen sind, hatte Christian Amsler an seinem ersten Tag auch eine Stunde für Roland Kammer und Jürg Tanner, die Vertreter des Lehrervereins Schaffhausen, reserviert. «Ich will mich periodisch mit der Vertretung der Lehrerschaft treffen», erklärte Amsler, «und ich will auch an den Konferenzen präsent sein.» So soll ein Grundvertrauen geschaffen werden, das es Amsler erlauben soll, allenfalls auch einmal unpopuläre Entscheide zu treffen, wenn es zum Beispiel aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, Wünsche der Lehrerschaft zu erfüllen. Aber zuerst einmal will sich der neue Erziehungsdirektor mit der Situation der Lehrpersonen an der Front vertraut machen: «Jeden letzten Freitag im Monat will ich eine Schule im Kanton besuchen und mich dort umhören», so Amsler.
Was als Erstes drankommt Volksinitiative HarmoS, geleitete Schulen und das Schulgesetz
Nach dem Auftakt mit zahlreichen Besuchen und Kontaktnahmen (siehe Artikel auf dieser Seite) erwarten Christian Amsler in seinem neuen Amt als Erziehungsdirektor verschiedene dringende Geschäfte. «Ein erster grosser Schwerpunkt ist die Beschäftigung mit der Volksinitiative, die die Einführung von HarmoS rückgängig machen will. Da werde ich zum einen das Gespräch mit den Initianten suchen, zum anderen aber mich in der Spezialkommission des Kantonsrats, die die Initiative vorberät, einbringen», erklärte Amsler gegenüber den SN.
Ein weiteres aktuelles Geschäft ist der Berufsauftrag für Lehrpersonen, der letzte Woche in die Vernehmlassung gegangen ist. «Diese Vernehmlassung möchte ich mit Gesprächen begleiten», sagte Amsler. Ein wichtiges Gebiet, das die volle Aufmerk- samkeit des neuen Regierungsrats braucht, ist die Neuauflage des Schulgesetzes. Dabei stellt sich die Frage, ob die geleiteten Schulen separat oder als Teil des Schulgesetzes dem Volk vorgelegt werden sollen. «Basierend auf der Arbeit meiner Vorgängerin, müssen wir die Situation sauber analysieren und schauen, ob wir die geleiteten Schulen, hinter denen die Regierung nach wie vor steht, wirklich vorziehen wollen. Wir haben dabei den Vorteil, dass nach dem Entscheid der Stadt der Zeitdruck wegfällt», so Amsler (ek)