Aktuelles / Notizen

15.11.2013

Ansprache Regierungsrat Christian Amsler zur Ernte 13


Eröffnung der Ausstellung und Verleihung des ERNTE-Kunstpreises 2013

Liebe Vernissagengäste, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Kunstvereins Schaffhausen und der Sturzeneggerstiftung, sehr geehrtes Team der Kunstabteilung Museum zu Allerheiligen, vor allem aber geschätzte Künstlerinnen und Künstler! 

Warum begrüsst Sie heute der für die Schaffhauser Kultur zuständige Regierungsrat? Dies hängt mit der Leistungsvereinbarung zwischen Kanton und Museum zu Allerheiligen zusammen, die dem Kanton das Recht einräumt, pro Jahr eine Ausstellung zu bezeichnen, die er als "seine" Ausstellung betrachten kann.  

In diesem Jahr haben wir uns bewusst für die Ernte13 entschieden, der wichtigsten jurierten Werkschau für das aktuelle Schaffhauser Kunstschaffen. Warum? 

Dies ist zum einen ein Ausdruck des Danks an die vielen engagierten Kunstschaffenden der Region Schaffhausen für ihre künstlerische Arbeit. Zum anderen soll damit aber  auch das grosse Engagement des Kunstvereins Schaffhausen verdankt werden! Ohne dieses ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement hätten in Vergangenheit und Gegenwart wichtige Impulse für das regionale Schaffhauser Kunstschaffen gefehlt. 

Beim Rundgang durch die jurierte Ausstellung können Sie feststellen, wie hochstehend das gezeigte, künstlerische Schaffen in der Region Schaffhausen ist und ihr so ein ganz besonderes, eigenständiges Gesicht gibt. Beim Blick auf die Ausstellung wird uns einmal mehr klar, dass Kunst ein zentrales und elementares Ausdrucksmittel unserer Gesellschaft darstellt. 

Ich möchte vor allem die Künstlerinnen und Künstler ins Zentrum rücken. Der Kanton setzt einen klaren Schwerpunkt bei der Vermittlung. Das bedeutet, dass man nicht einfach still vor sich hinarbeitet, sondern mit seinen Werken nach aussen tritt und mitunter auch auf ganz besondere Gruppen zielgerichtet zugeht, wie bspw. die Jugend.  

Sich der Aussenwelt stellen! Die mit Herzblut entstandenen Werke dem Publikum und damit auch der Kritik aussetzen! Das gehört mit zu Ihrer spannenden Arbeit als Künstlerin und Künstler. Sie breiten Ihre Persönlichkeit, Ihre Seele, Ihre Schaffenskraft vor der Öffentlichkeit aus und stülpen damit sozusagen auch Ihr Innerstes nach aussen. Danke, dass Sie uns hier an dieser Ausstellung daran teilhaben lassen. 

Die Ernte geht auf die Jahresausstellung zurück, die seit 1938 ausgerichtet wird. Seit 1979 heisst sie Ernte und seit 2003 wird sie alle zwei Jahre ausgerichtet. Die Jahresausstellungen in der Schweiz sind aus der Tradition der Kunstvereine hervorgegangen, das Kunstschaffen ihrer Mitglieder der Bevölkerung zu präsentieren und die Menschen für Kunst zu begeistern. Sie sind bestes Beispiel für die Verwurzelung von Kunstschaffen mit dem Ort und den Menschen die dort leben. 

Die Ernte in Schaffhausen ist für die regionalen Künstlerinnen und Künstler Motivation und Chance sich auf professionellem Niveau einem Vergleich zu stellen und auf sich aufmerksam zu machen.  

Erntedankfest - Für die Region ist die Ernte das Fest der Kunstschaffenden. Hier treffen sowohl die Generationen als auch die Sparten aufeinander. Sie ist gleichsam die Momentaufnahme der künstlerischen Befindlichkeit einer ganzen Region. Mir gefällt der Name ERNTE sehr gut. Die Ernte ist für die Menschen lebensnotwendig.  

Sowohl die KünstlerInnen als auch das Museum zu Allerheiligen säen und ernten. Die KünstlerInnen sollen animiert werden „anzubauen“ und ihre künstlerische Produktion sorgsam zu pflegen. Alle zwei Jahre wird das nachwachsende und frisch gesprossene Saatgut geerntet, es wird ausgelegt und von einer Fachjury bewertet. 

Für die ERNTE 13 hat eine fünfköpfige Jury, bestehend aus Sandra Boeschenstein (Künstlerin, Zürich), Claudia Jolles (Chefredaktorin Kunstbulletin) Lynn Kost (Kurator Gegenwartskunst Museum zu Allerheiligen), Adrian Notz (Direktor Cabaret Voltaire Zürich), Leo Bettina Roost (Künstlerin Schaffhausen), aus 81 eingereichten Dokumentationen 15 Positionen für die Ausstellung ausgewählt. 

Aus den gezeigten Arbeiten dieser 15 Kunstschaffenden, die im Wechselsaal und dem angrenzenden Kabinett des Museums zu Allerheiligen zu sehen sind, wählten Ines Goldbach (Direktorin Kunsthaus Baselland), Lynn Kost (Kurator Gegenwartskunst Museum zu Allerheiligen) und Christoph Schreiber (Künstler) eine Arbeit aus, die mit dem auf CHF 10'000.- dotierten ERNTE-Kunstpreis ausgezeichnet wird. Die Preisübergabe findet hier und heute an der Eröffnung der ERNTE 13 statt.  Wir sind selbstverständlich alle gespannt darauf, wer den Preis erhalten wird. 

Ich freue mich darauf und heisse Sie alle ganz herzlich willkommen. Ich danke allen Beteiligten für die seriöse und engagierte Arbeit bestens! 

Ob all der Freude möchte ich aber auch darauf hinweisen, dass die ausgestellten Werke gekauft werden können. Weihnachten steht vor der Tür: Machen Sie sich und den Angehörigen eine Freude, kaufen Sie. Wir vom Kanton sind mit Überzeugung und gutem Beispiel vorangegangen. Und ich werde in vier Tagen 50 Jahre alt. Ich könnte ja meiner Gattin den leisen Tipp geben, dass sie mir doch hier noch ein sinnvolles Geschenk kaufen könnte! 

Und jetzt kann ge-erntet werden!

Ausstellungsinformationen