Aktuelles / Notizen

15.10.2018

Rede IBK Vorsitzender


Fachtagung Vernetzung IBHLabs

Rede IBK Vorsitzender Regierungspräsident Christian Amsler zur Fachtagung Vernetzung IBHLabs am 15. Oktober 2018 in Kreuzlingen 

Wir dürfen stolz sein auf unseren hochkarätigen IBK Bodenseeraum mit doch immerhin rund 10 Millionen Menschen rund um den länderverbindenden Bodensee. Es ist mir grosse Freude heute Abend hier zusammen mit Ihnen zu sein in Kreuzlingen zu dieser wichtigen und hochspannenden Vernetzungstagung zu den IBH Labs. 

Ich darf den Vorsitz für die Internationale Bodenseekonferenz zu einer Zeit führen, in der die Konkretisierung und Realisierung des neue Leitbilds und der neuen Strategie an erster Stelle stehen. 

Wenn wir heute zusammenkommen, um einen vertieften Einblick in die Internationale Bodenseehochschule zu gewinnen, so erinnere ich gerne daran, dass die IBK mit ihrem neuen Leitbild die Grundidee der Bodenseeregion als Modell für einen zukunftsfähigen und grenzüberschreitenden vernetzten Lebens- und Wirtschaftsraum verfolgt: Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, das Fürstentum Liechtenstein sowie die Kantone Thurgau, St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Zürich und Schaffhausen sollen ihre Kräfte zusammenspannen, um das Potenzial, das in unserer Grenzregion liegt, bestmöglich zu nutzen. 

Als Schaffhauser Bildungsminister bin ich zudem der IBH sehr zugetan und hatte eigentlich zur IBK hier in der IBH meine ersten Berührungen in meiner vorregierungsrätlichen Tätigkeit als Prorektor der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen. 

Nun, die Vernetzung auf Hochschulebene spielt dabei eine zentrale Rolle. Wenn sich die IBK "Innovationskraft stärken" als einer der Schwerpunkte des neuen Leitbilds auf die Fahne geschrieben hat, so ist die IBH direkt adressiert: Hier am Sitz in Kreuzlingen wird die Zusammenarbeit von 30 Hochschulen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz in Forschung und Lehre ermöglicht – und mit den drei IBH-Labs wird eine nachhaltige Vernetzung und Zusammenarbeit mit Praxispartnern aus Wirtschaft und Gesellschaft garantiert – grenzüberschreitende Wissens-, Innovations-  und Technologietransfers finden statt. Kurz: die IBH verkörpert eine Infrastruktur, die wir seitens IBK auch in den nächsten Jahren bestmöglich nutzen und weiterentwickeln möchten. Einen Anfang haben wir im Sommer mit dem Beschluss der IBK-Digitalisierungsinitiative bereits gemacht, welche direkt mit dem IBH-Lab „KMUdigital“ verlinkt ist. 

Wenn der französische Präsident Emanuel Macron den Aufbau Europäischer Universitäten fordert, so ist das im Sinne einer Intensivierung des grenzüberschreitenden Austauschs löblich – wir sollten uns aber umso mehr vergegenwärtigen, was in der Bodenseeregion mit dem soweit grössten hochschulartenübergreifende Verbund Europas bereits vorhanden ist. Da dürfen wir stolz sein und müssen uns wahrlich nicht verstecken. 

Ich durfte zudem die Bedeutung des grenzübergreifenden Wissenstransfers im Rahmen einer Tagung der Hochrheinkommission im Juni dieses Jahres auch zusammen mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann diskutieren. Wir waren beide der Auffassung, dass es insbesondere auch darum gehen muss, innovative, praxisorientierte Lösungen im Austausch mit den KMU der grenzüberschreitenden Region zu erarbeiten und somit auch die Bedürfnisse der Region als Wirtschaftsraum zu erreichen. 

Aus Sicht des Kantons Schaffhausen haben 2018 beide Vorsitze, jener der IBK, aber auch jener der Hochrheinkommission verdeutlicht – dass wir rheinaufwärts wie auch rheinabwärts – die Bedeutung des Themas Wissenstransfer in unserer Grenzregion im Kontext der Digitalisierung erkannt haben. Ich bin überzeugt von der zentralen Rolle, die die IBH dabei einnimmt und freue mich auf den heutigen, spannenden Einblick. 

Eine der ersten "Amtshandlungen" als IBK-Vorsitzender war übrigens ein Besuch in Brüssel: mit einer breiten Delegation durften wir die Bodenseeregion als europäische Modellregion gegenüber Vertretern der EU vorstellen  – dabei war mit den Herren Professoren Sebastian Wörwag und Markus Rhomberg auch die IBH bestens und sehr würdig vertreten. Die Unterstützung durch das Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein wird für das Gelingen unserer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit rund um Bodensee zentral bleiben – umso wichtiger ist es, sich hinsichtlich der Förderperiode ab 2021 für die Region und ihre Ziele stark zu machen (hierzu wird wohl Dr. Tobias Schneider mehr ausführen). Darum haben wir in Brüssel auch Präsenz markiert und gezeigt, dass die IBK mit dem Leuchtturm IBH eine eigentliche Vorzeigeregion im europäischen Kontext darstellt.

Aus Sicht der IBK setzen wir darauf, dass die IBH auch in Zukunft einen gewichtigen Teil zur Erreichung dieser Ziele beiträgt. 

Politische Leadership ist für mich persönlich nicht, Leute dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie nicht tun wollen, sondern Leute dazu zu befähigen, Dinge zu leisten, von denen sie niemals glaubten, sie je zu erzielen zu können. Bleiben wir agil, neugierig und vorwärtsgerichtet! 

Willkommen in Kreuzlingen am Bodensee! 

Regierungspräsident Christian Amsler, Vorsitzender der IBK